Frau Präsidentin meine Damen und Herren,
Ja die Atomkraft kann den Mehrbedarf an elektrischer Energie mit einer Verdoppelung der heutigen Anlagen in der Schweiz erzeugen und sicherstellen.
Im Dezember 2022 hat der VSE (Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen) und die EMPA eine Studie veröffentlicht, welche den Inhalt der Motion, welche wir heute beraten, zum Thema hat. Beim Lesen dieser Studie stellt man fest, dass in Zukunft die Atomkraft in der Schweiz keine tragende Rolle mehr bei der Energieversorgung spielen wird. Sie kommt zwar in der Studie vor, dies als allfällige Ergänzung, nicht aber als tragende Säule.
Warum kommt der Fachverband zu diesem Schluss, der so anders ist als die Argumentation in der Motion?
Das hat vor allem damit zu tun, dass die Studie des VSE und der EMPA unsere Energieversorgung als Gesamtsystem betrachtet. So kommen sie zum Schluss, dass nicht eine Technologie die Lösung bringt. Vielmehr ist es das Zusammenspiel der Technologien und der Verbund mit Europa der die Versorgungssicherheit mit Energie erhöhen wird.
Im Gegensatz zur Atomkraft sind Erneuerbare:
- Nicht nur Co2 arm, sondern eben auch erneuerbar
- Ergänzen sich perfekt mit den bestehenden 8 TWh Wasserspeicherkraft, welche die Schweiz heute bereits hat (gem. Studie braucht es weitere 2-3 TWh)
- Sie sind viel schneller realisiert und haben deshalb unmittelbar einen positiven Effekt.
- Von Ihrem Betrieb geht keine grosse Gefahr aus für Mensch und Natur.
- Der Löwenanteil der Wertschöpfung beim Zubau bleibt in der Schweiz.
- Und zu guter Letzt hinterlassen sie keine Abfälle, welche über Jahrtausende gelagert werden müssen.
Meine Damen und Herren; nur weil die NAGRA mit Mittel Lägern einen geeigneten Standort hat, heisst das noch nicht, dass wir ein Endlager haben für die bereits vorhandenen Abfälle. Ich weiss nicht wie Sie das sehen, wir von der glp setzen auf Erneuerbare, auf Energieeffizienz, auf Energiespeicherung und Vernetzung mit Europa wie dies der VSE und die EMPA in ihrer Studie als Lösung vorschlagen.
Als Randbemerkung,
Ist es nicht vermessen die Fortführung der Atomkraft im grossen Stil zu fordern, im Wissen, dass wir nie eine Last dieses Vorhabens tragen müssen, wie ein AKW Standort oder Endlager bei uns im Kanton.
In diesem Sinne bitte ich Sie diese Motion klar und deutlich abzulehnen. Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Paddy Matter, glp OW